Interview mit Nicolas Götz, Adigi GmbH

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz krempeln derzeit viele Branchen um – auch die Touristik. Adigi digitalisiert und automatisiert die Urlaubsberatung u.a. mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.

Mittels Spracherkennung und Cognitive Computing sind wir in der Lage, alle Anfragen über beliebige Kanäle zu verstehen und diese mit mit individuell passenden Antworten automatisch, in Echtzeit und in höchster Qualität zu beantworten.

Das geht schneller, günstiger und v.a. besser als bei herkömmlicher manueller Bearbeitung!

Ich bin Gründer und Geschäftsführer der Adigi GmbH aus Parkstein.

Im Prinzip mache ich alles, was sonst keiner hier im Unternehmen tun will 😉 Das ist v.a. der Versuch, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Täglich gibt’s neue Herausforderungen, Probleme, Wünsche von Kunden oder Ideen aus dem Team, die wir natürlich möglichst alle umsetzen wollen. Gleichzeitig gilt es aber auch, den langfristigen Faden nicht aus den Augen zu verlieren.

Unser Ziel ist die Automatisierung der Urlaubsberatung, das geht nur mit viel KI: Natural Language Processing (NLP) ganz am Anfang, um die Intention des Kunden überhaupt verstehen zu können. Für die Auswahl der geeigneten Urlaubsangebote oder der passenden Antwort setzen wir u.a. Machine Learning ein. So stellen wir sicher, dass die Angebote immer besser werden. Basis des Ganzen ist aber eine Art virtueller “Superberater”: Wir haben dazu das Wissen von unzähligen Urlaubsexperten in Algorithmen gegossen. Ob das auch langfristig so stimmt prüfen und verbessern wir u.a. mit ML.

Wir sind natürlich immer interessiert an den neuesten Entwicklungen und an qualifizierten Mitarbeitern.

Langfristig wird in fast jeder Anwendung in irgendeiner Form KI zum Einsatz kommen, da wird’s nicht mehr viel geben, wo das nicht sinnvoll einsetzbar ist. Insofern ist ein Grundverständnis der Techniken – und auch deren heutigen Grenzen sinnvoll für jeden. Je tiefer das Wissen geht, umso besser!

Aktuell haben wir alle Hände voll damit zu tun, unsere Software auszubauen und unser Team zu erweitern 😉

Von der Ausbildung bin ich Diplom Soziologe, also grad kein Techniker. Das kann aber auch ein Vorteil sein, weil man an technische Themen naiver rangeht und einfach solang “und warum geht das nicht?” fragt, bis es irgendwann doch geht. Um mehr über KI zu erfahren gibt’s mittlerweile ja zahlreiche Online-tutorials, Videos, papers, use cases  usw.

Bei allem was tief ins development geht bin ich raus, dazu fehlt mir der Hintergrund. Ansonsten ist das weder schwer noch leicht, sondern v.a. interessant 🙂

Die Vielzahl an Chancen, die sich dadurch ergeben, und das in so vielen Bereichen! Aber auch, die Grenzen zu erkennen und mache Übertreibung in die eine oder andere Richtung in Medienberichten erkennen zu können.

Zwei Projekte, Teile von KI-Anwendungen in Zusammenarbeit mit anderen Firmen zu entwickeln haben wir nicht weiter verfolgt, v.a. da wir das Wissen selbst im Unternehmen haben möchten.

Aus meiner Sicht wäre es wünschenswert, wenn das Thema KI kein reines Software-Thema bleibt sondern fächerübergreifend betrachtet wird. Die interessantesten Beiträge der letzten Wochen etwa habe ich von einem Philosophen und einer Medizinerin gelesen!

Das Projekt als solches setzt m.E. genau am richtigen Punkt an: Übergreifendes Wissen in Bezug auf KI zu vermitteln. Wir würden gern mehr dazu beitragen

Nein.

Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, uns diese Fragen zu beantworten. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag!

Zuletzt bearbeitet am