Interview mit Robert Jackermeier

Robert Jackermeier ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Informationswissenschaft der Universität Regensburg. Bevor er diese Stelle antrat war er am selben Lehrstuhl Wissenschaftliche Hilfskraft und schloss eine Bachelorstudium der Medieninformatik & Informationswissenschaft sowie ein Masterstudium der Informationswissenschaft ab.

Seine Lehrveranstaltungen fokussieren sich besonders auf das Thema Datenanalyse und -visualisierung. So leitet er zum Beispiel den Kurs „Analysieren und Visualisieren mit Python“ für die Studierenden des Masterstudiengangs Digital Humanities.

Neben der Lehre ist er für die Verbesserung und Weiterentwicklung der Campus-Navigation URwalking zuständig.

Robert Jackermeier M.A.
Lehrstuhl für Informationswissenschaft
Ich bin erst seit kurzem in der Lehre tätig, der rote Faden in meinen Kursen ist bisher das Thema Datenanalyse und -visualisierung.
In diesem Fall sind keine Vorkenntnisse nötig, es handelt sich um einen Einführungskurs.
Python-Programmierung hat sich als der de-facto-Standard für die Verwendung von Machine-Learning-Bibliotheken herauskristallisiert und ist fast unverzichtbar, wenn man eine Karriere in diesem Gebiet anstrebt.
Ich finde es immer wichtig, ein grundlegendes Verständnis über die im Alltag verwendeten Technologien zu haben. Zudem sind Kenntnisse im Bereich KI/ML/Data Science in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt bestimmt noch mehr gefragt als heute schon.
Ich arbeite an der Verbesserung der Positionsbestimmung für unsere Campus-Navigation URwalking, insbesondere im Innenbereich, wo kein GPS zur Verfügung steht.
Nicht mit KI im engeren Sinne, aber wir haben bereits erfolgreich ML-Methoden eingesetzt, um Benutzeraktivitäten anhand von Bewegungssensor-Logdaten zu klassifizieren.
Ich habe vor allem Erfahrungen in der Anwendung von Tools wie Keras und Tensorflow und der Administration der dafür verwendeten Hard- und Software. Diese habe ich mir im Laufe meines Promotionsstudiums größtenteils selbst angeeignet, zur Zeit meines Masterstudiums war das Thema KI noch nicht prominent im Curriculum vertreten.
Da ich schon immer an neuen Technologien interessiert war, eher leicht. Solange man nicht die mathematischen Hintergründe bis ins Detail nachvollziehen will, stecken hinter vielen KI-Methoden erstaunlich eingängige Konzepte.
Vor allem die Perspektive, dass in Zukunft immer mehr Arbeit — und zwar nicht nur vermeintlich niedrigqualifizierte — von Maschinen übernommen werden kann, finde ich in diesem Zusammenhang spannend. Das wirft natürlich soziale Fragen auf, die uns die nächsten Jahrzehnte sicherlich begleiten werden.
Es wäre sicherlich wünschenswert, dass in allen Fächern, die das Thema berühren, grundlegende KI-Kompetenzen vermittelt werden. Nicht mal unbedingt technischer Natur, sondern um ein grundsätzliches Gespür für die aktuellen Möglichkeiten von KI.
Ich begrüße die interdisziplinäre Zusammenarbeit und hoffe, dass viele spannende Projekte daraus entstehen. Mein Beitrag beschränkt sich momentan darauf, dafür zu sorgen, dass die Webseite und unsere Machine-Learning-Server reibungslos laufen.



Herr Jackermeier, vielen Dank dass Sie sich Zeit genommen haben, uns diese Fragen zu beantworten. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag!

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